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Der Begriff „Feuerwehr“ ist, betrachtet man die Einsatzstatistiken der letzten Jahrzehnte, längst nicht mehr zutreffend. Denn die Brände, bei denen man sich „gegen das Feuer zu wehren“ versucht, machen mittlerweile nur mehr einen geringen Prozentsatz aus. Technische Einsätze - und darunter fallen alle jene, die nicht als Brandeinsatz zu werten sind - sind in der Überzahl. Und damit musste sich auch die Feuerwehr den veränderten Gegebenheiten anpassen. Selbstverständlich erforderten die Andersartigkeit der Einsätze sowie die Bedienung der dazu notwendigen Fahrzeuge und Geräte ständige Weiterbildungen und Übungen. In diesem Bereich ist die Feuerwehr Andorf sehr aktiv und stellt ihre Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit immer wieder bei zahlreichen Übungen
erfolgreich unter Beweis. Mit welcher Art von Einsätzen ist die Feuerwehr Andorf nun konfrontiert bzw. wie bewältigt sie diese? Wenn auch in der Minderheit, so sind es doch immer noch die Brände, die zu den spektakulärsten Einsätzen zählen, gerade wenn es gilt, Menschen zu retten, denen die Fluchtwege abgeschnitten sind, Tiere aus ihren Ställen zu retten bzw. wenn es schwierig ist, ausreichend Löschwasser zum Brandort zu befördern. Oft müssen wir bei diesen Einsätzen schweren Atemschutz verwenden, da die in den Gebäuden heutzutage zahlreich vorhandenen Kunststoffe giftige Dämpfe entwickeln. Besonders wichtig bei jedem Brand ist es, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Objekte und damit noch größeren Schaden zu verhindern.
Großes Gefahrenpotential birgt auch die durch das Andorfer Gemeindegebiet führende Bundesstraße 137, da hier - aber auch anderenorts - immer wieder schwere Unfälle passieren, d.h. Personen mit dem Bergegerät (Spreizer und Schere) aus ihren Fahrzeugen befreit werden müssen. Großteils damit verbunden ist auch immer wieder eine Gefährdung der Umwelt durch auslaufende Treibstoffe bzw. Schmiermittel, der die Feuerwehr mit Bindemitteln entgegenwirkt. Zu den Aufgaben der Feuerwehr bei Verkehrsunfällen zählen auch das Absichern und Ausleuchten der Unfallstelle, der Aufbau eines Brandschutzes, den Sanitätern zu assistieren, Verkehrswege freizumachen und leider auch immer wieder Schaulustige davon abzuhalten, die Rettungsarbeiten zu behindern.
Da auch jederzeit mit Unfällen auf der Eisenbahnstrecke, die durch Andorf führt, zu rechnen ist, muss auch hier die Feuerwehr Andorf dafür Sorge tragen, bei einem Unglück raschestmöglich auf Gefahren für Mensch und Umwelt zu reagieren. Zu diesem Zweck ist die Feuerwehr Andorf mit Vollschutzanzügen ausgerüstet, die ein Arbeiten auch unter gefährlichen Bedingungen, wie z.B. bei Chemikalien-Austritten, ermöglichen.
Nicht vergessen werden darf auch auf die in Andorf immer wieder vorkommenden Hochwasser. Die Feuerwehr Andorf hilft hier beim Abpumpen aus überfluteten Objekten bzw. versucht mit Sandsäcken und anderen Behelfsmitteln ein Eindringen des Wassers in Gebäude zu verhindern. Auch Sturmkatastrophen sind immer öfter zu verzeichnen. Hier gilt es vor allem, Verkehrswege so schnell wie möglich wieder freizumachen bzw. abgedeckte Häuser behelfsmäßig abzudecken, um sie vor Regeneinfall zu schützen. |
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